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Sebastian Schmidt erzählt über die Studienanfänge in Jena, seine aktuelle Position beim Fußball Zweitligisten SG Dynamo Dresden und gibt uns am Ende noch eine wichtige Message mit auf den Weg. Viel Freude beim Lesen!
Du hast genau wie wir auch Sportmanagement hier in Jena studiert. Wie ist es dazu gekommen?
Für mich stand schon immer fest, dass ich im Studium sowie im Beruf etwas „mit Sport“ machen möchte. Allerdings war ich nie von dem Trainerdasein oder ähnlichem überzeugt, da ich mir nie wirklich vorstellen konnte, damit später auch in das Berufsleben einzusteigen. Aus diesem Grund hatte ich dann ein Jahr „Work & Travel“ dazwischengeschoben, um für mich die nächsten Schritte überlegen zu können. Ein guter Freund hat mir dann gesagt „Mach doch was mit Management“ – und erst daraufhin habe ich den Studiengang Sportmanagement entdeckt, der mich wiederum sofort begeistert hat.
An welchen Orten in Jena hast du während deines Studiums gerne Zeit verbracht?
Ich habe die ganze Stadt genossen. Da ich sportlich viel aktiv war, habe ich entsprechend viel Zeit im USZ verbracht. In der zweiten Hälfte meines Studiums habe ich, primär durch die Arbeit, die meiste Zeit im Ernst-Abbe-Sportfeld verbracht. Neben den Spieltagen und der alltäglichen Arbeit hatte das Ernst-Abbe-Sportfeld immer etwas „Mystisches“ für mich.
Gab es einen besonderen Moment während deines Studiums, an den du dich heute noch gerne zurück erinnerst?
Es gibt ganz viele Momente, die ich nicht missen möchte. Neben meinen Freunden und Kommilitonen waren natürlich meine beiden Abschlüsse jeweils ein Meilenstein, auf die ich mächtig stolz war. Nie vergessen werde ich auch das Ergebnis der Klausur „Sportökonomie“ im ersten Semester: Durchgefallen. Ich dachte mir „Wie zur Hölle willst du in diesem Bereich arbeiten?“. Hat bisher dann doch gut funktioniert. ;)
Was würdest du sagen, wie wichtig ist das Sammeln von Praxiserfahrung in unserem Berufsfeld wirklich und wann sollte man bestenfalls damit beginnen?
Nichts geht über die eigene Praxiserfahrung, egal in welchem Bereich. Egal ob Agentur, Verein, Verband oder ein anderes Sportunternehmen: Jedes Umfeld hat seine eigenen Gesetze, die man im Studium leider nicht lernen kann. Das Studium bietet eine gute Basis, um ein Gefühl für das Ökosystem „Sport & Management“ zu bekommen, in der täglichen Arbeit gehen Theorie und Praxis aber meist weit auseinander.
Wenn du heute noch einmal studieren könntest, würdest du irgendetwas anders machen?
Ich würde alles nochmal genauso machen. Die Kombination von Wirtschaft, Management und Sport ist ein Dreiklang, der mich wirklich interessiert und begeistert – und mich begeistern nicht viele Sachen.
Viele Sportmanagement Studierende träumen von einem späterem Beruf im Profifußball. Du hast es geschafft! Was würdest du denen mit auf den Weg geben, die ebenfalls dieses Ziel verfolgen?
Das Allerwichtigste: Fangt irgendwann einfach irgendwo an – das haben alle anderen auch so gemacht. Nutzt die Chancen, die sich euch ergeben und seid bereit, die „Extrameile“ zu gehen. Ich finde es zudem wichtig, einen sinnvollen Schritt nach dem anderen zu machen. Gebt euch und eurer Entwicklung Zeit, dann habt ihr schon viel richtig gemacht.
Man hört ja immer wieder, dass man in große Sportvereine nur über Kontakte einsteigen kann, da viele Stellen gar nicht öffentlich ausgeschrieben werden? Wie konntest du diesen Job ergattern?
Tatsächlich auch über einen Kontakt, wobei ich trotzdem das klassische Bewerbungsverfahren durchlaufen musste. Am Ende können Kontakte die Türen öffnen, durchgehen musst du aber selbst.
Wie können wir uns deinen Berufsalltag vorstellen? Was sind deine Aufgaben im Verein?
Mein Aufgabengebiet ist sehr vielschichtig, was ich persönlich gut finde. Durch das breitgefächerte Angebot bearbeitet man nie immer nur die gleichen Aufgaben, sondern wird täglich neu herausgefordert. Mein Schwerpunkt liegt auf dem B2B-Geschäft, sprich ich verantworte den Sponsoring- und Vermarktungsbereich bei Dynamo Dresden. Hier arbeite ich sehr eng mit unserem Vermarkter SPORTFIVE zusammen. Ganz einfach kann man sagen, dass die Konzepte und strategischen Überlegungen von mir kommen, SPORTFIVE kümmert sich dann um die Akquise von Partnern und den Verkauf der Werbeflächen/ Konzepte. Zudem kann man mich als Key-Account-Manager gegenüber den Top-Sponsoren ansehen, um diese möglichst individuell und zielführen zu betreuen und gemeinsame Aktionen umzusetzen.
Angesiedelt ist meine Stelle im Marketing, was wiederum auch andere Aufgaben mit sich bringt. Neben der Freigabe von Markenauftritten liegen bei mir auch viele Themen, die bspw. die Vereinsentwicklung betreffen. So befasse ich mich u. a. mit der Implementierung von Nachhaltigkeit oder eFootball.
Was würdest du sagen ist das Wichtigste, was du vom Studium in die Praxis mitnehmen konntest?
Umso länger ich arbeite, umso mehr spezielle Themen erschließen sich mir ehrlicherweise in der Praxis. Ich denke es ist wichtig zu wissen, dass der Sport im Dienstleistungssektor angesiedelt ist und wir „Sport für Menschen“ machen. Am wichtigsten finde ich aber, dass dir das Studium den Umgang mit neuen Themen und Aufgaben vermittelt. Sich selbst in Themen einzuarbeiten, strukturiert und eigenverantwortlich zu arbeiten sowie langfristige Ziele/ Deadlines nicht aus den Augen zu verlieren erachte ich hierbei als am wichtigsten.
Wenn du uns Studierenden abschließend nur eine einzige Message mit auf den Weg geben könntest, welche wäre das?
Bleib dir selbst treu und habe einen realistischen Blick auf die Dinge um dich herum. Wenn du dich selbst richtig einordnen kannst und deine Stärken und Schwächen kennst, dann führt das zu einer Authentizität, mit der du weit kommen kannst.